Der Alltag ist von großen Sorgen und Ängsten geprägt, sodass das Einschlafen schwerfällt und die Gedanken kreisen – ein Zustand, den gerade in Krisenzeiten viele Menschen kennen. Doch wie stellt man fest, ob es sich dabei „nur“ um alltägliche Sorgen handelt oder um eine behandlungswürdige Krankheit wie eine Angststörung? Was Angststörungen ausmacht, wie sie entstehen können und behandelt werden, erläutern wir im Artikel.
Ängste und Sorgen gehören zum menschlichen Leben dazu, aber eine Angststörung geht über die alltäglichen Sorgen hinaus. Was sind Indikatoren für eine Angststörung?
Wie bei anderen psychischen Erkrankungen liest man auch über Angststörungen, dass diese in den letzten Jahren immer mehr zunehmen würden. In erster Linie ist das allerdings ein Anzeichen dafür, dass es eine erhöhte Aufmerksamkeit und Sensibilisierung für psychische Erkrankungen gibt, was auch zu einer höheren Diagnoserate führt. Zugleich gibt es einige Faktoren, die zu einer höheren Verbreitung von Angststörungen beitragen können:
Die Ursachen von Angststörungen sind komplex und variieren von Person zu Person. Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, etwa generalisierte Angststörungen, soziale Angststörungen, Panikstörungen und spezifische Phobien. Jede dieser Störungen hat ihre eigenen Merkmale und diagnostischen Kriterien. Die häufigsten Faktoren, die zur Entwicklung von Angststörungen beitragen können, sind:
Die Diagnose von Angststörungen erfolgt in der Regel durch einen Psychiater, Psychologen oder klinischen Therapeuten. Zu Beginn steht üblicherweise eine klinische Beurteilung, bei der der Patient gebeten wird, über seine Symptome, seine Krankengeschichte, familiäre Vorgeschichte und Lebensumstände zu berichten. Um eine genaue Diagnose zu stellen, müssen andere mögliche Ursachen für die Symptome, wie etwa Stoffwechselerkrankungen oder andere Erkrankungen, ausgeschlossen werden. Im Zuge der Diagnose wird auch die genaue Form der Angststörung nach dem Handbuch DSM-5 festgestellt. Die häufigsten Angststörungen sind:
Die Therapie von Angststörungen kann je nach der Art und Schwere der Störung variieren. In den meisten Fällen kommen psychotherapeutische Ansätze, Medikamente oder eine Kombination aus beidem zur Anwendung. Häufig werden psychotherapeutische Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie, die Belichtungstherapie oder die achtsamkeitsbasierte Therapie empfohlen. Die genaue Vorgehensweise in der Therapie wird individuell mit dem Patienten abgestimmt, da die Mitarbeit und Therapietreue entscheidend für die Behandlung sind. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können entscheidend dazu beitragen, die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Ja – Angststörungen sind behandelbar, daher können Menschen mit einer Angststörung ein normales und erfülltes Leben führen, insbesondere wenn sie angemessene Behandlung und Unterstützung erhalten. Dazu können eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ebenso beitragen wie Änderungen am Lebensstil (regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, etc.). Auch Strategien zur Stressbewältigung sowie eine Sensibilisierung für die eigenen Symptome sind für Patienten wichtig, um selbstbestimmt leben zu können. Das soziale Umfeld trägt ebenso entscheidend bei, einerseits die Unterstützung durch Familie und Freunde, andererseits die berufliche und soziale Integration, um die Teilhabe an der Gesellschaft und an sozialen Aktivitäten zu ermöglichen.
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